Coffeemakers.de

Preise für Arabica- und Robusta-Kaffee könnten steigen

Dürre, Frost und politische Instabilität könnten den Preis für Kaffee nach oben treiben. Wird das Lieblingsgetränk der Deutschen also teurer?

Dürre und Frost bedrohen brasilianische Kaffeeernte

Brasilien ist der mit Abstand größte Kaffeeexporteur, weltweit stammt jede dritte gehandelte Kaffeebohne aus dem Land in Südamerika. Aber ausgerechnet dort macht das Wetter den Kaffeebauern gleich doppelt zu schaffen. Plagte sie Anfang des Jahres eine bis dahin nie dagewesene Dürre, suchte vor ein paar Wochen ein eisiger Frost die Anbaugebiet in Minas Gerais heim. In der im Südosten Brasiliens gelegenen Region wird rund 70% des brasilianischen Kaffees angebaut. Von den Frostschäden betroffen sind vor allem junge Kaffeepflanzen. Da die dort angebauten Arabicasorten dafür bekannt sind jedes zweite Jahr eine besonders gute Ernte abzuwerfen, hat der Verlust also nicht nur auf die diesjährige Ernte einen großen Einfluss. Neben den Erträgen in diesem Jahr, fallen auch die Aussichten auf noch bessere Erträge im folgenden Jahr weg.

Zeitgleich machen bereiten Kaffeeexperten Entwicklungen in Vietnam und Kolumbien, die auf Platz 2 und 3 beim Kaffeeexport liegen, Sorgen. Vietnam gilt als der größte Exporteur von Robustakaffee, wegen steigender Transportkosten könnte sich jetzt aber auch dieser verteuern. In Kolumbien ist es vor allem die unsichere politische Lage, die auf den Kaffeemarkt Auswirkungen haben könnte. Schon seit Wochen kommt es in dem Land immer wieder zu Demonstrationen und Straßenschlachten gegen die Regierung.

Kaffeedurst der Deutschen ungebrochen

Wird Kaffee für den deutschen Verbraucher also teurer? Leider spricht einiges dafür. Eine große deutsch Kaffeemarke hat seine Preise für Filterkaffee vor kurzem bereits unter einem großen Medienecho angehoben. Andere Anbieter dürften nachziehen. Neben einem verringerten Angebot steigt derzeit nämlich auch die Nachfrage nach Kaffee wieder an.

Doch der Kaffeedurst der Deutschen ist ungebrochen. Was an Bürokaffee wegen der Coronapandemie nicht getrunken werden konnte, wurde im Home-Office konsumiert. Durch Lockdown und andere Maßnahmen sank allerdings der in der Gastronomie ausgeschenkte Kaffee. Nachdem jetzt weltweit immer mehr Anti-Corona-Maßnahmen aufgehoben werden, steigt die Nachfrage wieder an.

Sinkendes Angebot, steigende Nachfrage sprechen für einen steigenden Kaffeepreis. Tatsächlich erreichte der Preis für Rohkaffee ein Hoch wie seit 2014 nicht mehr. Inwiefern die Preise jedoch an den Endverbraucher weitergegeben werden, dürfte auch von der langfristigen Entwicklung abhängen.

erstellt am 16.08.2021 von Coffeemakers Redaktion

Top