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Nachhaltigkeit und Kaffee, passt das zusammen?

Wie nachhaltig ist Kaffee, und spielt die Zubereitungsmethode dabei wirklich eine Rolle?

Das Thema Nachhaltigkeit hat auch in der Kaffeeszene an Bedeutung gewonnen. Viele stellen sich zum Beispiel die Frage, welche Zubereitungsart die nachhaltigste ist. Ein eher schlechtes Image haben Kapselmaschinen, weniger wegen der Kaffeemaschinen selbst, sondern eher wegen der Alu- oder Kunststoffkapsel, die für jeden zubereiteten Kaffee anfällt. Nespresso, dessen Angebot fast schon ein Synonym für Kapselkaffee geworden ist, ging deshalb kürzlich in die Offensive. Nespresso-Chef Guillaume Le Cunff gab in der Schweizer Zeitung Blick sogar zu Protokoll, die Zubereitung mit einer Nespressomaschine sei nachhaltiger als jene mit einem Kaffeevollautomaten.

Als Beleg für die Behauptung führte er eine Studie an, auf die er allerdings nicht näher eingehen wollte und die sein Unternehmen selbst in Auftrag geben hatte.

Kaffeevollautomaten punkten durch Reparierbarkeit

Nespresso will künftig Kaffeekapseln aus Papier verwenden, andere Anbieter machten vor kurzem mit Kaffeekugeln auf sich aufmerksam, die durch eine auf Algen basierte Hülle zusammengehalten werden. So gesehen könnte Le Cunff zum Beispiel argumentieren, dass ein Kaffeevollautomat mehr Material verbraucht als eine kleinere Kapselmaschine. Allerdings sind Kaffeevollautomaten für ihre Haltbarkeit bekannt und falls doch mal etwas kaputt ist, kann ein Ersatzteil helfen. Viele Kapselmaschinen sind weit weniger lang nutzbar und eine Reparatur lohnt sich oft erst gar nicht.

Klammert man diesen Materialbedarf aber einmal aus, kommt es im Wesentlichen darauf an, so viel zubereiten Kaffee in die Tasse zu bekommen und dabei möglichst wenig Kaffeepulver zu verwenden. Hier kann eine Kaffeekapsel übrigens tatsächlich punkten. Gute Kaffeevollautomaten portionieren den verwendeten Kaffee allerdings auch so, dass immer nur die wirklich benötigte Menge an Pulver verwendet werden. Auch hier findet also kein Verschwendung statt.

Die Frage nach der nachhaltigeren Zubereitungsmethode ist für viele Experten allerdings nicht der entscheidende Faktor in Fragen Nachhaltigkeit. Sie verweisen darauf, dass die größten Einsparpotenziale beim Anbau selbst liegen.

Nachhaltigkeit beginnt beim Kaffeeanbau

Wer Kaffee wirklich nachhaltig genießen will, sollte unbedingt in Erfahrung bringen, woher sein Kaffee stammt. Nachhaltig angebauter Kaffee schont den Boden, auf dem die Kaffeesträucher wachsen. Die Kaffeefarmer verzichten auf Pestizide im Einsatz gegen Schädlinge und setzen kein chemischen Düngemittel ein. Neben der Ressource Boden wird auch mit dem verwendeten Wasser möglichst sparsam um gegangen. Oft finden sich dieses nachhaltige Verhalten bei kleinen Kaffeefarmen, während große Anbauer vor allem aus Masse setzen. Wer auf das Direct Trade achtet, wird sehr wahrscheinlich einen nachhaltigen Kaffee zu trinken bekommen.

Wenn es um Nachhaltigkeit geht, ist also weniger die Zubereitungsmethode von Kaffee, dafür aber der Anbau wichtig. Bei der Auswahl der Geräte sollte man allerdings, neben seinem eigenen Geschmack, vor allem auf die Qualität achten. So können sich viele kleine ökologische Fußabdrücke durch Kapselmaschinen im Laufe der Zeit zusammen größer sein als der vermeintlich größere ökologische Fußabdruck, der allerdings nur einmal anfällt.

erstellt am 24.11.2022 von Coffeemakers Redaktion

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