Die Besonderheit der Perlbohne

Kaffeeliebhaber kennen die Form Ihrer geliebten Bohnen. Neben den kleinen und eher rundlichen Robustabohnen gibt es noch die größeren und flachen Arabicabohnen. Aber dann gibt es noch etwas anderes – die Perlbohne.

In jeder Kaffeekirsche wachsen normalerweise zwei Bohnen heran. Sie teilen sich den Platz in der Frucht und werden auch zur selben Zeit reif – es sind sozusagen Kaffeebohnengeschwister. Nicht so die Perlbohne, hier wächst nur eine Bohne heran, also eine Einzelkindbohne. Und weil sich diese Bohne nicht den Platz mit einem Geschwister teilen muss, wächst sie mehr in die Höhe als in die Breite. Die charakterliche Form von normalen Kaffeebohnen entsteht wegen des Platzmangels in der Kaffeekirsche. Die Seite, an der sich die beiden Bohnen am nächsten sind, wächst flach, während die Hülle der Kaffeekirsche für die Rundung sorgt. Perlbohnen werden eher länglich oval und nicht so breit.

Wie entstehen Perlbohnen?

• Mangelversorgung: Hängt die Kaffeekirsche an der Spitze eines Zweiges, so ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie eine Perlbohne ausbildet. Durch den längeren Weg kommen weniger Nährstoffe in der Kirsche an und es wird nur ein Samen statt zwei ausgebildet.
• Selbstbestäubung: Vor allem Arabicapflanzen bestäuben sich selbst. Tritt nun ein genetischer Defekt innerhalb der Pflanze auf, wird dieser weitergegeben und Perlbohnen treten als Folge dessen Häufiger auf. Allerdings ist das derzeit beste durch gezielte Zucht erreichte Verhältnis 95:5.

Wie schmeckt eine Perlbohne?

Neben der optischen Unterscheidung ist auch der Geschmack der Bohnen anders als zu gewöhnlichem Kaffee der gleichen Anbauphase. Natürlich kommt es auf die jeweilige Sorte an, aber Perlbohnen sind in der Regel viel intensiver, da sich hier alle Aromen auf eine einzige Bohne konzentrieren. Das gilt aber vor allem für hochwertige Perlbohnenzüchtungen – bei Kaffee niedriger Qualität kann der Geschmack durch den Nährstoffmangel sehr viel fader sein.

Die Bohnen werden bei der Ernte von Hand aussortiert und weiterverarbeitet. Geröstet werden sie meist nur sehr kurz, da man den Geschmack intensivieren will.

Warum sind Perlbohnen teurer?

Bei Perlbohnenmischungen handelt es sich in den meisten Fällen um die Bohnen einer speziellen Zucht, extra für Perlbohnen. Durch den besonderen Geschmack und die intensive Pflege sind diese Perlbohnen von besonders hoher Qualität. Vor allem bei Selbströstern oder Spezialmischungen sind Perlbohnen sehr beliebt, was aufgrund des niedrigen Angebots den Preis in die Höhe schnellen lässt.

Für uns normale Kaffeetrinker kommt es gar nicht in den Sinn, Perlbohnen für normalen Kaffee zu verwenden – aber zu besonderen Anlässen oder als Geschenk können Perlbohnen auf ganzer Linie überzeugen.