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Koffein – Wer hat’s erfunden bzw. entdeckt?

Auf Anregung von Goethe entdeckte der deutsche Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge vor über 200 Jahren das Koffein. Er kam dabei einem französischen Forscherteam zuvor.

Friedlieb Ferdinand Runge
Der Entdecker des Koffeins: Friedlieb Ferdinand Runge

Die Entdeckung des Koffeins liegt inzwischen über 200 Jahre zurück, der deutsche Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge isolierte den Stoff 1820 als erster. Gerade noch rechtzeitig, denn ein Jahr später tat es ihm ein Trio aus Frankreich gleich. Die Entdeckung hatte sich damals wahrscheinlich nicht bis zu Pierre Joseph Pelletier, Joseph Bienaimé Caventou und Pierre-Jean Robiquet herumgesprochen, so dass die drei das Koffein noch einmal aus der Kaffeebohne extrahierten. Wenige Jahre später entdeckte man dann das Teein im schwarzen und grünen Tee, von dem man lange Zeit dachte, es sei ein eigener Wirkstoff. Tatsächlich sind Koffein und Teein allerdings identisch. Die Verwendung unterschiedlicher Bezeichnungen ist heute eher der Tradition geschuldet als der wissenschaftlichen Einordnung des Wirkstoffes.

Runge zeigte viele wissenschaftliche Begabungen

Friedlieb Ferdinand Runge machte sich zwar als Chemiker einen Namen, war zum Zeitpunkt seiner Entdeckung aber bereits Doktor der Medizin. Etwas später kam dann noch ein Doktor der Philosophie hinzu. Er hatte sich hochgearbeitet. Als Sohn eines armen Pastors hatte er zunächst nicht einmal eine vollständige Schullaufbahn durchlaufen können und zuerst mit der Lehre als Apotheker begonnen. Erst später konnte er eine Universität besuchen und machte bald als talentierter Nachwuchswissenschaftler von sich reden.

Obwohl er mit dem Koffein einen Stoff entdeckte, der aus unserem heutigen Alltag kaum noch wegzudenken ist, ist der Name Runge nur noch einem kleinen Kreis bekannt. Vielleicht auch, weil schon zu seinen Lebzeiten das Koffein nicht im Mittelpunkt seiner Arbeit stand. Als Chemiker war er vor allem für den damals im Aufstieg befindlichen industriellen Sektor tätig. Sein Hauptgebiet war der Steinkohleteer, ein Nebenprodukt bei der Verarbeitung von Steinkohl zu Kocks. Vor Runge war Steinkohleteer ein reines Abfallprodukt gewesen, dank ihm wurden daraus für die Industrie wichtige Stoffe wie Leukol, Carbolsäure oder Anilin gewonnen.

Goethe gab den Anstoß zur Entdeckung von Koffein

Zu seinen Lebzeiten war Runge allerdings als Chemiker durchaus bekannt, so fiel er auch einem gewissen Johann Wolfgang von Goethe auf. Während wir heute Goethe meist als Dichter und den Autor des „Faust“ kennen, war er damals auch in der Wissenschaft und Ökonomie bewandert. Als Wissenschaftler interessierte er sich unteranderem für den Stoff Atropin. Atropin wird aus der schwarzen Tollkirsche gewonnen und fand schon vor Goethes Zeiten als tödliches Gift Verwendung. Da Goethe die anregende Wirkung des Kaffees bekannt war, hoffte er im Kaffee ein Gegenmittel zu finden. Er hatte von einem aufstrebenden jungen Chemiker in Jena gehört, den er darauf ansetzte.

Jener aufstrebende Chemiker war der junge Friedlieb Ferdinand Runge, der auch prompt damit begann nach dem Ursprung für die belebende Wirkung des Kaffees zu suchen. Am Ende stand die Entdeckung des Koffeins, das sich – zur Enttäuschung Goethes – allerdings nicht als Gegengift zu Antropin zeigte.

Heute ist Koffein einer von weit über 1000 bekannten Wirkstoffen des Kaffees. Rund 40% der Kaffeewirkstoffe machen allein verschiedene Kohlenhydrate aus, ebenfalls häufig vertreten sind Vertreter der Proteine. Alkaloide und Lipide, wie etwa die Fettsäure Linol, sind ebenso ein Bestandteil des Kaffees. Am bekanntesten allerdings ist und bleibt das Koffein. Nicht zu Unrecht, denn obwohl ein Wirkstoff unter vielen ist es doch der Hauptwirkstoff des Kaffees. Koffein hält uns nicht nur wach, sondern hat noch zahlreiche andere Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Die meisten wissenschaftlichen Studien rund um den Kaffee sehen im Koffein den Hauptgrund für die positive Wirkung von Kaffee auf die menschliche Gesundheit.

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