
Crema zu hell/zu dunkel/zu wenig
Die Crema auf dem Kaffee dient nicht nur als schönes Topping, auch geschmacklich ist sie unverzichtbar.
Wenn ein Espressoliebhaber von der Crema spricht, meint er damit die leichte Schaumschicht auf dem Espresso. Ihre Konsistenz ist für den Genussexperten ein wichtiges Qualitätsmerkmal.
Wie entsteht die Crema auf dem Espresso?
Um die Entstehung der Crema richtig zu verstehen, wird es etwas chemisch. Bei einem Espresso wird das Wasser mit hohem Druck durch das Kaffeemehl gedrückt. Das während der Röstung entstandene CO2 wird durch das Wasser gelöst, was kleine Aromablasen entstehen lässt, die sich dann auf dem Kaffee ansammeln – die Crema. Der Druck muss dabei mindestens 9bar haben, ab dieser Zahl sprechen Experten dann auch von einem Espresso. Viele Kaffeevollautomaten arbeiten heute allerdings auch mit bis zu 12bar.
Die durch das Durchpressen entstandene Schaumschicht besteht aus verschiedenen Kaffeeölen, Proteinen, Zuckerarten sowie dem eben genannten Kohlenstoffdioxid. Geschmacklich ist sie eher bitter, gehört jedoch zum typischen Geschmack eines Espressos für viele einfach dazu.
Neben der geschmacklichen Komponente, erfüllt die Crema allerdings auch eine Aufgabe: Indem die Kaffeespezialität umgerührt wird, werden alle Aromen miteinander vermischt und ergeben im Großen und Ganzen dann einen ausgeglichenen Espresso.
Was kann ich tun, wenn meine Crema zu hell ist?
Eine zu helle Crema beeinflusst den Geschmack im negativen Sinne, denn es fehlt die sämige Konsistenz und der ganze Espresso schmeckt etwas flacher und nicht intensiv. Es können mehrere Ursachen vorliegen, die meistvorkommenden wollen wir kurz erläutern.
Die erste Möglichkeit ist eine zu kurze Zeit, mit der das Wasser und das Kaffeemehl in Berührung sind. Sollten Ihre Kaffeebohnen zu grob gemahlen sein, läuft das Wasser zwar mit hohem Druck durch, hat aber keine Möglichkeit viele Aromen aufzunehmen. Ebenfalls kann eine zu geringe Kaffeemehlmenge die Zeit verkürzen und dafür sorgen, dass generell zu wenig Aromen vorhanden sind.
Sollte Ihre Brühtemperatur zu gering sein, kann das ebenfalls zu einer schlechten Schaumbildung beitragen. Die perfekte Temperatur liegt zwischen 92°C und 96°C. Je nach Vollautomaten können Sie die Temperatur anpassen, bei Siebträgern ist es sogar möglich, komplett individuelle Temperaturen einzustellen. Weiter ist auch der Druck, mit dem das Wasser durch die gemahlenen Bohnen gepresst wird, von hoher Bedeutung. Der benötigte Druck beläuft sich auf rund 9bar – ist Ihre Pumpe kaputt oder verkalkt, kann sie den Druck nicht mehr aufbauen und Ihr Espresso leidet darunter.
Zu guter Letzt kann auch bei den Bohnen der Schuldige gesucht werden. Für alle Kaffeevariationen gilt, dass sie mit frischen Bohnen besser schmecken. Selbst luftdicht verschlossen und lichtgeschützt gelagert verlieren die Bohnen über Zeit Aromen und auch das gebundene CO2 löst sich mit der Zeit. Ist weniger CO2 in den Bohnen, kann natürlich auch weniger gelöst werden und Ihre Creme fällt schwächer aus.

Was kann ich tun, wenn meine Crema zu dunkel ist?
Im Prinzip genau das Gegenteil von den eben beschriebenen Maßnahmen muss man bei einer dunklen Crema tun. Vereinfacht ausgedrückt ist der Kaffee in diesem Fall schlichtweg verbrannt. Im Fachkreis spricht man bei zu dunkler Crema von einer Überextraktion.
Ursachen dafür kann ein zu langsamer Wasserfluss sein. Entweder ist zu viel Kaffeemehl eingeführt oder der Mahlgrad zu fein. Der Espresso fließt nicht an einem Stück in die Tasse sondern tröpfelt mit Pausen.
Ebenso kann eine zu hohe Brühtemperatur sowie zu viel Druck für die Verbrennungen sorgen.
Ich bekomme fast keine Crema bei meinem Espresso, was kann ich tun?
Auch hier können wieder mehrere Gründe vorliegen.
- Zu wenig Kaffeemehl – Sie sollten die Mahlmenge erhöhen.
- Der Mahlgrad ist zu grob.
- Gerade bei Kaffeevollautomaten können die ersten Bezüge nach einer Reinigung oder dem Nachfetten von Dichtungen wenig Crema erzeugen. Dabei sollten Sie sich nicht Sorgen. Erst wenn die Crema nach mehreren Bezügen aus bleibt liegt ein Problem vor.
- Hochwertige Espressobohnen verwenden, Mischungen aus Robusta und Arabica liefern zuverlässig die beste Crema.
- Liegt die letzte Reinigung schon etwas zurück, kann auch ein verschmutztes/verkalktes Cremaventil für die schwache Schaumbildung verantwortlich sein.
- Im schlimmsten Fall ist eines Ihrer Bauteile kaputt, dann hilft es nur, das defekte Bauteil selbst auszutauschen oder die Kaffeemaschine in Reparatur zu geben.


