
Naturheilmittel Kaffee: Das sollte Ihr Arzt wissen!
Kaffee ist ein beliebtes Naturheilmittel bei an Parkinson erkrankten Patienten. Doch mit Ihrem Arzt reden die wenigsten darüber.
Zahlreiche Untersuchungen und Studien heben die positive Wirkung von Kaffee auf die menschliche Gesundheit hervor. Das gibt jenen Europäern recht, die vor einigen hundert Jahren zum ersten Mal mit Kaffee in Berührung kamen. Der von venezianischen Händlern nach Europa verschiffte Kaffee galt nicht als Genussmittel, sondern als Medizin.

Koffein, der Hauptwirkstoff des Kaffee, ist auch heute als medizinisches Koffein wieder Bestandteil vieler Medikamente. Der Kaffee als Ganzes gilt aber nicht als Medizin, sondern als Naturheilmittel.
Kaffee beliebter als Cannabis oder Kurkuma
Als Naturheilmittel ist Kaffee bei vielen Kranken geschätzt. Eine aktuelle Studie1 aus den Niederlanden besagt, dass Kaffee bei Parkinson-Erkrankten noch vor Cannabis das beliebteste Naturheilmittel ist.
Die Forschenden befragten 367 an Parkinson erkrankte Menschen, von denen 36% angaben Naturheilmittel zu verwenden. 16% von ihnen verwendeten in erster Linie Kaffee, 13% setzten auf Cannabis und 10% auf Kurkuma.
Dabei geht es den Erkrankten um die Linderung der Symptome. Denn bei Parkinson handelt es sich um eine neurodegenerative Störung, für die selbst noch kein Heilmittel gefunden wurde. Sowohl Naturheilmittel als auch klassische Medizinprodukte können dementsprechend nur die Symptome abmindern.
Kaffee kann Parkinson-Ausbruch verzögern
Das koffeinhaltiger Kaffee das Auftreten von Parkinson verzögern und in manchen Fällen sogar verhindern kann, ist inzwischen wissenschaftlich zahlreich belegt. Weniger klar ist allerdings, wie Kaffee bei einer bereits fortgeschrittenen Erkrankung wirkt. Eine wichtige Studie2, die im Mai diesen Jahres veröffentlicht wurde, deutete zumindest nicht darauf hin. Die Studie zeigte, dass der Kaffeekonsum bei Erwachsenen im frühen Stadium von Parkinson nur minimale oder keine Veränderungen der Symptome verursacht.
Patienten verschweigen den Einsatz von Naturheilmitteln
Tatsächlich hat die niederländische Studie jedoch ein weiteres, vielleicht gravierenderes Problem aufgedeckt. Von jenen Erkrankten, die zu Naturheilmitteln greifen, sprechen 61% dies nicht mit ihren Ärztinnen oder Ärzten ab. Parkinson-Medikamente können zahlreiche Nebenwirkungen haben. Im Zusammenspiel mit dem Konsum von Koffein, Cannabis oder anderen Substanzen, können dann auch noch Wechselwirkungen dazukommen. Eine bessere Kommunikation zwischen Arzt und Patient würde es den Medizinern leichter machen diese schnell zu erkennen und entsprechend zu reagieren.
Links:
1. https://content.iospress.com/articles/journal-of-parkinsons-disease/jpd240102

